Markt Kaisheim

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Unterbringung

Unterbringung früher und heute.

Gemeinschaftssäle als "Schule des Verbrechens"

Schon frühzeitig hatte sich im Strafvollzug die Erkenntnis durchgesetzt, dass die Unterbringung von Gefangenen in großen Gemeinschaftssälen nicht nur unter hygienischen Gesichtspunkten bedenklich, sondern auch für die Besserung des Einzelnen nicht eben förderlich war.

Der schlechte Einfluss, dem die Inhaftierten durch Mitgefangene oftmals ausgesetzt waren, förderte den Ruf der Haftanstalten als Schulen des Verbrechens.

Erste Einzelhafträume nach Vorbild der USA

Schon in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts wurden daher in den USA Modellanstalten erbaut, die eine strikte Einzelunterbringung vorsahen (Auburn State Prison New York und Eastern Penitentiary Philadelphia). Auch in Kaisheim prägten große Gemeinschaftssäle die Verhältnisse.

Die Einrichtung von Einzelhafträumen brachten wegen ihres begrenzten Umfanges keine spürbare Entlastung. Eine nachhaltige Besserung der Verhältnisse ergab sich erst durch die Fertigstellung des Zellenneubaus 1967 mit seinen 232 Einzelhafträumen.

Bis 1979 noch Einfachhafträume ohne WC

Positiv zu vermerken ist allerdings, dass bereits vor dem Zweiten Weltkrieg abgemauerte Toilettenanlagen in die Gemeinschaftshafträume des Abteigebäudes installiert worden sind. Gleichwohl gab es noch bis 1979 einige Einfachhafträume, also Einzelzellen ohne WC.

Die Schlafsäle mit einer Kapazität von bis zu 35 Personen wurden ab 1976 grundlegend saniert und in der Folge auch immer wieder verkleinert. Allerdings existierten selbst 1984 noch Schlafsäle für bis zu 20 Personen, bevor ab 1. Januar 1986 das Strafvollzugsgesetz vorschrieb, dass nur noch maximal 8 Personen in einem Haftraum untergebracht werden dürfen.

1996-1999 praxisgerechter Zellenerweiterungsbau

Die vorläufig letzte umfassende Sanierungsmaßnahme der Gemeinschaftshafträume, die zugleich mit dem Einbau von zusätzlichen Sicherheitseinrichtungen verbunden war, konnte 1999 beendet werden. 1996 wurde sodann mit der Errichtung eines Zellenerweiterungsbaus begonnen, dem Zellenneubau wurden zwei weitere Flügel mit 143 (davon 134 Einzel-) Haftplätzen angesetzt.

Nach der Einweihung dieses Bauwerks am 19. Januar 2000 stehen in der JVA Kaisheim nunmehr 404 Einzel- und 197 Gemeinschaftshaftplätze zur Verfügung; sowohl den Bedürfnissen der Inhaftierten wie auch den Anforderungen der vollzuglichen Praxis kann seither weitgehend Rechnung getragen werden.

Situation heute

Alle Hafträume sind mit fließendem Wasser, WC, Elektrizitäts- sowie Antennenanschluss für Radio und Fernsehen ausgestattet. Mittels einer modernen Alarm- und Kommunikationsanlage können die Bediensteten Verbindung mit jedem Haftraum aufnehmen.

Die Fenster sind überwiegend mit besonders schwer überwindbaren Manganstahlgittern gesichert. Im Bereich der Unterbringung hat die bauliche Entwicklung damit zunächst ihren Abschluss gefunden.

Aus "Strafvollzug in der JVA Kaisheim" von Friedhelm Kirchhoff  in "Kaisheim - Markt und Kloster", Hrsg. Werner Schiedermair

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