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Historischen Wurzeln der Stifterfamilie
Sie reichen weit in die Vergangenheit zurück, die Reihe der Ahnen lässt sich bis in die erste Hälfte des 10. Jahrhunderts zurückverfolgen.
Herrschaftsgebiet
Seit Beginn des 12. Jahrhunderts waren die Herren von Lechsgemünd Gaugrafen im Sualafeldgau. Die Gaugrafen residierten auf der Burg Lechsgemünd hoch über der Donau unweit der Lechmündung.
Kernzelle des Sualafeldgaus (nach dem Flüsschen Schwalb benannt) dürfte ein fränkischer Königshof in Gosheim gewesen sein.
Sualafeldgau
Die Franken, die sich bei der Völkerwanderung in Ostfrankreich und in Belgien niedergelassen hatten, besetzten 475 n. Chr. das bisherige römische Trier und zogen weiter ins heutige Stammland Franken. Ihre politische Untergliederung waren Gaue mit einem Gaugrafen an der Spitze. Ihr südlichster Gau war der Sualafeldgau, der sich ursprünglich vom heutigen Schwabach bis zur Donau erstreckte, später nur mehr den südlichen Teil des alten Sualafeldgaus und Gebiete südlich der Donau (Burgheim, Gempfing, Straß) umfasste. 1035 wird erstmals als Gaugraf ein Luitgar von Lechsgemünd genannt. Seine Burg befand sich etwa 1,5 km südwestlich von Marxheim auf einer Anhöhe über der Lechmündung.
Hofhaltung
Die Herren von Lechsgemünd unterhielten einen stattlichen Hofstaat: Kämmerer waren die Knollen von Gansheim, Truchsesse waren die Altisheimer, die Edlen von Schweinspoint fungierten als Schenken und Marschälle waren die Herren von Meilenhart (zwischen Daiting und Natterholz).
Höhepunkt der Macht
Im 11. und 12. Jahrhundert standen die Lechsgemünder auf dem Höhepunkt ihrer Macht. Sie herrschten auch über Besitzungen im Alpenraum und verwalteten im 12. Jahrhundert den Oberpinzgau als Lehen vom Herzogtum Bayern. Der Salzburger Erzbischof Eberhard II. kaufte in den Jahren 1203-1207 von den Grafen von Lechsgemünd deren Eigenbesitz um Mittersill im Oberpinzgau und die große Herrschaft Windischmatrei (heute Matrei in Osttirol) mit weiterem reichen Besitz in Kärnten um die enorme Summe von 2850 Mark Silber.
Zerstörung der Burg Lechsgemünd
1240/41 gründete Berchtold von Lechsgemünd-Graisbach ein Kloster für Zisterzienserinnen im benachbartem Niederschönenfeld. Als 1248 Klostergründer Berchtold die Donau für die Handelsschiffe der reichen Regensburger Kaufleute sperrte, ließen diese die Burg Lechsgemünd zerstören. Sie ist danach nicht wieder aufgebaut worden; die Grafen lebten fortan auf der Burg Graisbach. 1327 stirbt der letzte männliche Nachkomme des Hauses Lechsgemünd als Bischof von Eichstätt.