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Markt Kaisheim (Druckversion)

Beginn der Freundschaft

Eine Anfrage als Keimzelle der Partnerschaft

1973 feierte Stams sein 700-jähriges Jubiläum. Im Oktober fragte der Abt des Klosters Stams im Kaisheimer Pfarramt nach, ob aus diesem Anlass in der ehemaligen Klosterkirche in Kaisheim ein Dankgottesdienst gefeiert werden könnte.

In Kaisheim wussten außer Oberpfarrer Johann Lang, dem späteren Ehrenbürger von Kaisheim, zur damaligen Zeit die allerwenigsten von der Gründung Stams' von Kaisheim aus. Er und Ortspfarrer Ernst nahmen sich des Anliegens des Stamser Abtes an.

Ihr erster Schritt führte zu Franz Rößner, dem damaligen 1. Bürgermeister der Marktgemeinde Kaisheim. Gemeinsam berieten sie, wie passend reagiert werden könne.

Feierlicher Empfang statt Dankgottesdienst

Ursprünglich beabsichtigten die Stamser Patres nur einen Festgottesdienst in aller Stille zu feiern, dem Herrgott zu danken und dann wieder nach Hause zurückzufahren. Der Dankgottesdienst sollte um zehn Uhr stattfinden. Die Stamser Patres mit ihrem Abt Dr. Bernhard Slovsa waren aber schon um acht Uhr in Donauwörth angekommen.

Über die Verhältnisse in Kaisheim wussten sie kaum Bescheid. Bekannt war ihnen nur, dass die Klostergebäude als Justizvollzugsanstalt genutzt werden. Sie machten in Donauwörth Halt, um bis zum Beginn des Gottesdienstes die Stadt zu besichtigen. Franz Rößner war an diesem Tag zufällig um neun Uhr in Donauwörth, sah den Bus parken und die Patres spazieren gehen. Man konnte ihnen buchstäblich ansehen, was sie befürchteten: Dass Kaisheim nur ein Gefängnis mit hohen Mauern sei, in dessen Mitte die Kirche steht.

Anscheinend rechneten die Herren damit, dass nur schnell aufgesperrt würde, das Hochamt zu halten sei und sie danach sofort wieder gehen müssten. Die Wirklichkeit stellte sich dann aber ganz anders dar. Der Tag sollte für alle Beteiligten ein großes Fest werden. Ein solches abzuhalten, war nämlich bei der erwähnten Besprechung der beiden Geistlichen Lang und Ernst mit den Vertretern der Gemeinde als Ergebnis herausgekommen.

Freundschaftliche Bande werden geknüpft

Nach entsprechender Bekanntgabe und Werbung interessierten sich viele Kaisheimer Bürger immer mehr für die Vergangenheit ihres Klosters.

So war zum angesetzten Zeitpunkt das Münster voller Besucher: Der Gottesdienst wurde für alle Teilnehmer mit dem feierlichen Einzug der über 30 Geistlichen, der Predigt von Pater Herrmann zum Thema "Die Söhne sind am Grabe der Mutter" und den festlichen Zeremonien ein großes Erlebnis, von dem heute noch viele schwärmen.

Beim anschließenden Festakt im Hofwirt zu Kaisheim wurden die Bande der Freundschaft geknüpft.

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