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Markt Kaisheim (Druckversion)

Weitere Töchter

Weitere Paternitäten

Auf anderen Wegen kam Kaisheim zur Paternität über zwei Klöster, nämlich über Schöntal im Jagstgrund und über Walkenried in den südlichen Ausläufern des Harzes.

  • Schöntal, ursprünglich Tochterkloster von Maulbronn, war in wirtschaftlich schwierige Lage geraten; das Mutterkloster konnte nicht weiterhelfen, Kaisheim übernahm die Schulden und bekam dazu die Paternität - wegen Hilfeleistung in großer Not, so bemerkt der Chronist für 1282.
  • Walkenried: Nur für kurze Zeit und aus anderen Gründen kam Kaisheim mit Walkenried in Beziehung. 1627 ernannte nämlich der Generalabt von Citeaux den Abt Jakob Mosbach von Kaisheim zum General-Visitator aller in Sachsen gelegenen Zisterzienserklöster. Der Beauftragte begab sich mit einigen Patres dorthin, übernahm das Kloster Walkenried und setzte den Pater Christoph Kölich als neuen Abt ein; doch die Ankunft der Schweden vereitelte bald den Versuch einer Wiedergewinnung des Klosters für den Orden.

In der zisterziensischen Ordensfamilie gab es den Begriff des Vaterabtes noch in einem anderen Bereich, nämlich in der Aufsicht über die Frauenklöster des Ordens, verbunden mit deren seelsorgerlichen Betreuung sowie Beratung in wirtschaftlichen Dingen und rechtlichen Fragen.

Niederschönenfeld:
Diese Verbindung bestand zwischen dem Abt von Kaisheim und Niederschönenfeld, wie Kaisheim Hauskloster der Grafen von Lechsgemünd-Graisbach.

Oberschönenfeld:
Für Oberschönenfeld, in der ersten Hälfte des 13. Jh. aus einer Vereinigung von Beginen entstanden, war der Abt von Kaisheim ebenfalls Vaterabt.

Rieskloster Zimmern
Ferner sah im Prälaten von Kaisheim ihren Vaterabt das Rieskloster Zimmern, dessen Frauen meist aus adeligen oder reichen Patrizierfamilien stammten.

Kirchheim im Ries
Auch über das Frauenkloster Kirchheim im Ries, dessen Konvent die Reformation überstand und erst der Säkularisation zum Opfer fiel, hatte Kaisheim die Aufsicht.

St. Agnes in Lauingen
Wiederum aus einer Beginen-Niederlassung ist St. Agnes in Lauingen erwachsen, dessen Frauen bereits 1284 unter der Aufsicht des Abtes von Kaisheim erscheinen.

Gutenzell
Durch die Paternität (ab 1753) wie durch künstlerische Leistungen in der Barockzeit (Freskomalereien I. Dieffenbrunners) war das Frauenkloster Gutenzell, schon westlich der Iller gelegen, mit Kaisheim verbunden.

Pielenhofen
In die entgegengesetzte Richtung führte den Vaterabt von Kaisheim dann sein Weg, wenn er Pielenhofen im Tal der Naab besuchen musste, ordensintern als Poitus Marianus - Mariengestade - bezeichnet; nach der Rekatholisierung der Oberpfalz wurde Pielenhofen 1655 mit päpstlicher Bestätigung dem nunmehrigen Reichsstift Kaisheim einverleibt.

Seligenthal bei Landshut
Zwischen 1285 und 1426 erscheint der Abt von Kaisheim auch als Vaterabt im Zisterzienserinnenkloster Seligenthal bei Landshut, dem ersten Frauenkloster des grauen Ordens in Bayern. 1426 gab er das Amt eines Visitators in diesem Kloster und später auch das des Pater immediatus an den Abt von Raitenhaslach ab.

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